Trifft man sich zum dritten Mal, dann hat das schon etwas zu bedeuten, sagen nicht nur die Expert*innen der Dating-Kultur, sondern auch die Veranstalter*innen der 3. Bregenzer Literaturtage.
Und falls sich jetzt wer fragt: Ja, es ging schnurstracks ins Bett.

Welche Gedanken, Worte und Werke es 2017 ins Bett – und damit in die dritte Ausgabe der Erfolgsreihe Literatur im Schwärzler – geschafft haben, kann ab sofort nachgelesen werden.
Mein Text hat übrigens mit Zahlen zu tun. Ganz so, wie es sich für Abrechnungen gehört. Good Night, and Good Luck.
#Textauszug
Auf 180
Der kleine Kevin, sagt eine Stimme, kann im Kinderparadies abgeholt werden. Schnell, wie sie betont.
Das Paar gegenüber entscheidet sich für ein 1,40m Bett.
Es riecht nach Fleischbällchen, sagt der Mann.
Ich kann sie brutzeln hören, sagt die Frau.
Du schließt die Augen.
Im Vergleich zu anderen Raubtieren ist der Geruchssinn bei Eisbären ungewöhnlich gut ausgebildet. Auch das Gehör, sagt Wikipedia, soll recht empfindlich sein. Die Sehkraft dürfte allerdings nur der des Menschen entsprechen. Also deiner.
Knut, sagt die Ikea-Verkäuferin, hat schon viele Paare glücklich gemacht.
Der Eisbär vielleicht, sage ich.
Wir nehmen das Bett, sagst du.
Schön, sagt die Ikea-Verkäuferin.
Knut war hirnkrank, sage ich.
180, sagst du.
Schön, sagt die Ikea-Verkäuferin.
Chronisch, sage ich.
Mal 200, sagst du.
Sag jetzt bitte nichts, nicht jetzt, sagt irgendwer zum kleinen Kevin.
Schön, sagt die Ikea-Verkäuferin.
Hirnkrank, sagt die Stimme aus dem Kinderparadies, sagt man das überhaupt noch?
…
Das Bett – Die Anthologie
Mit Texten von…
Monika Helfer | Katharina Klein | Isabella Krainer | Amos Postner | Hansjörg Quaderer | Carlos Peter Reinelt | Bernd Schuchter | Claudia Tondl | Thomas Welte | Eva Woska-Nimmervoll
…und Dank an
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